Hainburg - Tabakfabrik
(1723 bis 1847)


1723 gründete Hofkammerrat Bossart im Gebäude des ehemaligen Minoritenklosters, seit 1561 kaiserliches Proviant- und Zeughaus, die Tabakfabrik Hainburg, die zum bedeutendsten wirtschaftlichen Motor der Industrialisierung der Stadt wurde. 1784 wurde sie unter Joseph II. verstaatlicht (bis 1938 "Österreichische Tabakregie", nach 1945 "Austria Tabak AG"). Die rasch expandierende Fabrik war in der Stadt an mehreren Standorten untergebracht.
Der bemerkenswerteste Bau ist das Blattmagazin im ehemaligen Franziskanerkloster (Klosterplatz 6), das 1821 bis 1840 in klassizistisch-funktionalistischen Formen in einen Industriebau umgebaut wurde. Die Anlage ist ein monumentaler, vierflügeliger Speicherbau, der unter Einbeziehung eines Wehrturms teilweise über die Stadtmauer gebaut ist.
1846/47 wurde an der Donaulände das sog. Donaugebäude für die Zigarettenproduktion errichtet, ein 23-achsiger spätklassizistischer Industriebau, dessen Hallenräume im Inneren von Pfeilern unterteilt sind. Das Gebäude war bis 2002 im Besitz der "Austria Tabak AG", wurde in der Folgezeit renoviert und 2007 als "Kulturfabrik" eröffnet (Ausstellungs- und Veranstaltungszentrum, archäologisches Depot des Landes Niederösterreich, Depot des NÖ Landesmuseums).